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1090 Wien
Österreich
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Galerie Gerersdorfer
Peter Sengl: Literaturmusikwissenschaft
... Alle Portraits Peter Sengls sind nicht zuletzt Selbstportraits. In den zahlreichen Personen, die er bisher gemalt hat, erkennt man das Denken ihres Schöpfers in der unsichtbaren Gestalt eines hypnotisierten Hypnotiseurs. Sengl fasst gleichsam unter einem Glassturz Außen- und Innenbild, Interpretation, Bekanntes und Erahntes zusammen. Die Portraits sind daher nur scheinbar wirklich, während der Hintergrund auf den Bildern nur scheinbar unwirklich ist. Daraus entsteht Poesie, wie sich in Wolken Blitz, Donner, Regentropfen oder Schneekristalle entwickeln.
Betrachte ich Sengls Selbstportrait zwischen Affen und den mythologischen Figuren August Wallas, zwischen tierischer Intelligenz und menschlichem Wahn, so entdecke ich darin einen weiteren Entwicklungsschritt in der Selbstportraitkunst. Es begann vielleicht damit, wie aus Leonardo da Vincis Selbstportrait der Magier Merlin blickte und Albrecht Dürer sich nackt im Spiegel erkannte. Wie auf Parmigianinos "Selbstportrait im Konvexspiegel" das Wunder der verzerrten Perspektive sichtbar wurde oder wie Michelangelo in der Sixtinischen Kapelle sein Selbstportrait auf der abgezogenen Haut des heiligen Bartholomäus festhielt, ähnlich dem Träumer Caravaggio, der im Gemälde "David mit dem Kopf des Goliath" sein Gesicht auf das abgeschlagene Haupt des Riesen Goliath projizierte... (Gerhard Roth)